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  • AutorenbildRemo Daguati

Tieftempozonen: Regierung soll Destruktion des Fachkräftepotentials ausweisen

Die Erreichbarkeit des Arbeitsortes ist ein wichtiges Jobkriterium für Fachkräfte. Trotzdem planen die Regierungen von Stadt und Kanton St.Gallen eine Tieftemporegime, welches das Fachkräftepotential massiv mindern. Wie stark, dies soll nun die St.Galler Regierung beantworten.


Eine schlechte Erreichbarkeit beeinträchtigt somit das Fachkräftepotenzial eines Standortes, weil damit ein kleinerer Pool an Fachkräften in einer bestimmten Zeit den Arbeitsort erreichen kann. Die Stadt St.Gallen zieht ein Gros seiner Fachkräfte von aussen an. Der motorisierte Individualverkehr (MIV) bringt bereits ab 20 Fahrminuten mehr als doppelt so viele Fachkräfte nach St.Gallen wie der öffentliche Verkehr (öV). Bestens qualifizierte Fachpersonen muten sich höchstens einen Arbeitsweg bis zu einer Stunde je Fahrweg zu. Leider kann die Stadt St.Gallen heute erst zwischen 60 bis 70 Minuten Fahrzeit den grössten Zuwachs beim Fachkräftepoten- zial verzeichnen – und dies nur beim MIV. In dieser Spanne öffnet sich ein Pool von 750'000 zusätzlichen Fachkräften. Der in St.Gallen äusserst schlecht organisierte öV schafft es in derselben Zeitspanne nicht einmal, 70'000 zusätzliche Fachkräfte zu erreichen, also elfmal weniger. Er punktet erst ab Fahrzeiten von 70 Minuten und mehr, Fahrzeiten also, welche sich Talente gar nicht erst zumuten. Hier wirken sich vor allem das mit dem Fernverkehr ungenügend abgestimmte S-Bahn-System sowie ein überdimensioniertes Busnetz, welches durch ein Tieftemporegime noch unattraktiver würde, negativ aus. Stadt und Kanton St.Gallen wollen trotz dieser ungünstigen Ausgangslage schrittweise und flächendeckend Tempo 30 auf dem gesamten Gebiet der Stadt St.Gallen einführen.


In vier Stufen sollen in der Stadt St.Gallen die Fahrzeiten auf der Strasse systematisch verlangsamt, d.h. die bereits ungenügende Erreichbarkeit von St.Gallen noch stärker abgewertet werden. Damit werden links-grüne Verkehrskonzepte mit rein ideologischer Verkehrslenkung aus boomenden Metropolen wie Lausanne, Bern oder Zürich kopiert. Sogar der strassengebundene öV und neue Formen der Elektromobilität (z.B. eBikes mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 45 km/h) würden mit den aggressiven Massnahmen ausgebremst.


Die Kantonsräte Daguati-St.Gallen, Bärlocher-Eggersriet und Kuratli-St.Gallen verlangen von der Regierung die Beantwortung folgender Fragen:

1. Kann die Regierung bekanntgeben, wie stark das Fachkräftepotenzial durch eine Einführung von Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet (geschlüsselt nach Fahrzeiten und Verkehrsträgern (MIV, öV, Langsam- und Veloverkehr) reduziert wird?

2. Ist es nach Ansicht der St.Galler Regierung in Zeiten des Fachkräftemangels sinnvoll, den auf Jahrzehnte hinaus einzig wirksamen Hauptverkehrsträger (MIV) für die Gewinnung von Fachkräften derart aggressiv einzubremsen?

3. Sieht die St.Galler Regierung das Verlangsamen sämtlicher Verkehrsträger auf weiten Teilen der Hauptverkehrsachsen als geeignete Massnahme, den seit Jahren stagnierenden Kantonshauptort in seiner Entwicklung zu beflügeln?»


Die Antwort der Regierung ist noch ausstehend. Alle Details siehe

https://www.ratsinfo.sg.ch/geschaefte/5648




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